Die Praxis im Schulalltag beweist es jeden Tag: Das Beherrschen der deutschen Sprache ist die Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Unterricht. Lernprozesse und Wissensvermittlung in der ursprünglichen Muttersprache ziehen meist unerwünschte Effekte beim Leistungsniveau nach sich. In Wiener Neustädter Schulklassen mit bis zu 80% Kindern nicht-deutscher Muttersprache klagen Lehrer und Direktoren über genau dieses Problem. „Je früher die Kinder die deutsche Sprache beherrschen, umso besser wird der Unterricht funktionieren. Deshalb war es eine richtige Entscheidung, die Interkulturellen Mitarbeiter in Zukunft bereits im Kindergarten einzusetzen“, so Schulstadtrat Christian Stocker. Allerdings: In der Umstellungsphase von rund drei Jahren wird es Kinder geben, die im Kindergarten noch nicht von den Interkulturellen Mitarbeitern betreut wurden und in den Schulen nicht mehr betreut werden. Christian Stocker: „Diese Lücke müssen wir schließen.“ Deshalb hat der Schulstadtrat bereits zweimal mit Landesrätin Barbara Schwarz verhandelt, um eine Lösung zu finden. „Es ist ein urbanes Problem, das Wiener Neustadt besonders betrifft. Wir müssen speziell in diesem Bereich kreative Ansätze finden – und das am besten bis zum Beginn des nächsten Schuljahres. Landesrätin Schwarz hat uns volle Unterstützung zugesagt“, so Christian Stocker. Bereits in wenigen Wochen soll ein neuer gemeinsamer Termin in Wiener Neustadt – vermutlich in der Otto Glöckel Schule – stattfinden, um vor Ort auszuloten, was die Stadt beitragen und wie das Land unterstützen kann. Die oft geforderte Aufteilung der Kinder mit nicht-deutscher Muttersprach auf alle Schulen in Wiener Neustadt, wird mit Sicherheit keine Lösung bringen. „Das würde bedeuten, dass der Anteil Kinder mit nicht-deutscher Muttersprache auf rund 50% steigt – und zwar in jeder einzelnen Klasse. Das schafft vermutlich neue Reibungsflächen statt Probleme zu lösen“, ist Schulstadtrat Christian Stocker überzeugt.
Sprachförderung mit Interkulturellen Mitarbeitern:
Vizebürgermeister Christian Stocker und Landesrätin Barbara Schwarz arbeiten an Lösung.
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