SPÖ beschließt verspiegeltes Luxus-WC um 150.000 Euro

Geld und Vernunft spielen bei Bernhard Müller und seinen Genossen offenbar keine Rolle mehr. Anders ist es nicht zu erklären, dass die SPÖ – im Alleingang – die Errichtung eines öffentlichen WCs bei der Mariensäule in verspiegelter Ausführung um150.000 Euro beschlossen hat. Dazu kommt noch ein Wartungsvertrag für zwei Jahre um 16.000 Euro.

Die SPÖ wollte diese Variante von Anfang an durchpeitschen, die Kosten sind aber innerhalb eines Jahres von 100.000 Euro auf 150.000 Euro explodiert. „Müller & Co haben nur Scheindiskussionen um das öffentliche WC geführt. In Wirklichkeit  ist dabei nichts besser geworden, nur teurer“, kritisiert VPWN-Klubobmann Philipp Gruber. Der finanzielle Aufwand sei im Hinblick auf die Schulden der Stadt nicht zu rechtfertigen – und den Menschen auch nicht zu erklären: „Für diese Geld baut sich ein Durchschnittsbürger ein Einfamilienhaus“, so Philipp Gruber. Dazu kommt, dass der geplante Standort neben der Mariensäule einfach falsch gewählt ist.Kein Verständnis für das Luxus-WC hat auch Stadtrat Franz Dinhobl. Er konnte 15 Innenstadt-Gastronomen davon überzeugen, die Aktion „Nette Toilette“ zu unterstützen. Für eine monatliche Abgeltung von 50 Euro wären die Wirte bereit gewesen, ihre WC-Anlagen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Franz Piribauer: „Die SPÖ hat die Idee anfangs belächelt und versucht jetzt, die breite Zustimmung der Gastronomen zu ignorieren.“ Auch als Tourismus-Stadtrat kann Franz Piribauer dem WC neben der Mariensäule nichts abgewinnen: „Dass sich ein Wahrzeichen der Stadt in einer Toilettenanlage spiegelt, ist eher kein Argument für den Fremdenverkehr.“Für Stadtrat Franz Dinhobl ist die Diskussion trotz der SPÖ-Entscheidung für ein Spiegel-WC nicht beendet. Denn die Stadt werde nicht darum herumkommen, auch das WC im „Weißen Rössl“ zu sanieren. Dort ist in manchen Bereichen Händewaschen nicht möglich, das ist ein Standard, mit dem man sich einfach nicht zufrieden geben darf. „Diese Investition ist die SPÖ allen Bürgern schuldig, es geht schließlich auch um die Bausubstanz. Ich gehe nicht davon aus, dass die SPÖ das Rathaus verfallen lassen will“, so Franz Dinhobl.Kostenaufstellung: Die Anschaffung des WCs kostet 121.000 Euro. Dazu kommen Bauarbeiten der WNSKS in Höhe von 29.000 Euro (für das Fundament, Wasser- und Stromzuleitung). Außerdem fallen Kosten von 8.000 Euro pro Jahr für den Wartungsvertrag an, der vorerst auf zwei Jahre abgeschlossen wird.