Für die Kündigung des Vertrages, die bereits am kommenden Mittwoch im Sozialausschuss beschlossen werden soll, gibt es keine Begründung. Denn das Rote Kreuz hat seinen Teil des Vertrages immer zur vollen Zufriedenheit der Menschen in unserer Stadt erledigt – es hat weder Beschwerden noch Probleme gegeben. Bernhard Müller hat es nicht einmal für notwendig erachtet, dem Roten Kreuz seine Absichten vorab mitzuteilen. Nach der Kürzung des Rettungsbeitrages ist das sein zweiter schwerer Schlag gegen die Einsatzkräfte des Roten Kreuzes.
Der Hintergrund der Vertragskündigung ist offensichtlich: Bernhard Müller ist bei der Wahl der neuen Rot Kreuz-Führung mit seinen Kandidaten durchgefallen, jetzt will er das Rote Kreuz dafür bestrafen. Es war eine demokratische Wahl, die von einem Schiedsgericht sogar noch bestätigt wurde, aber Bernhard Müller will das Ergebnis offenbar nicht zur Kenntnis nehmen.
Die Opfer seiner „Strafaktion“ sind die Menschen in unserer Stadt. Denn durch den Vertrag zwischen Rotem Kreuz und der Stadt ist untern anderem die „Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen bzw. die fachgerechte Versorgung von akut lebensbedrohlich erkrankten bzw. verletzten Personen bis zum Eintreffen des Notarztwagens“ geregelt. Dieser Vertrag hat viele Menschenleben gerettet. Und Bernhard Müller zerstört mit der Vertragskündigung dieses funktionierende System, nur weil er persönlich beleidigt ist. Wenn ihm das Wohl der Menschen in Wiener Neustadt wirklich wichtig wäre, dürfte er daran nicht einmal denken. Leider beweist die „Strafaktion“ gegen das Rote Kreuz, welche Wertigkeit die Menschen im Weltbild von Bernhard Müller tatsächlich haben…
Aber auch die vielen ehrenamtlichen und hauptberuflichen Mitarbeiter des Roten Kreuzes haben sich diese Vorgangsweise nicht verdient. Rund 600 Einsatzkräfte, davon 44 Angestellte, sorgen täglich mit persönlichem Engagement für die medizinische Erstversorgung und in vielen Fällen sogar für das Überleben der Menschen. Für sie alle ist die Vertragskündigung ein Schlag ins Gesicht. Dass Bernhard Müller ausgerechnet zu Beginn des „Jahres der Freiwilligen“ 600 Rot Kreuz-Helfer zum Spielball seiner Befindlichkeiten macht und mutwillig ihre Jobs gefährdet, ist ein ganz fatales Signal. Es zeigt, dass Bernhard Müller vor der Arbeit der freiwilligen Helfer keinen Respekt hat.